Nina » All life Changes - part 2

All life Changes Teil 2

Ich saß so im Reiterstübchen und rührte mit dem Löffel in meinem Kaffee. Ich hatte mich endlich wieder gefangen und konnte meine Gedanken wieder frei bringen. Ich versuchte alles was die letzten 2 Stunden in meinem Leben passiert war genauestens zu ordnen, in Schubläden zu schließen und alles zu lösen, aber nicht zu vergessen.
Wenn Jil etwas konnte, dann war das trösten, er hatte etwas an sich, dass mich faszinierte und mich wieder aufleben lässt, wenn ich verzweifelt bin. Ich denke es ist die Lebensfreude dieses Tieres, die Jugend und die Schönheit. Es sind so viele schöner Wörter die auf einen Menschen so beruhigend klingen können. Immer wieder flüsterte ich diese Worte vor mich hin und betrachtete dabei streng das Muster meiner Kaffeetasse.

Ich hörte wie einzelne dumpfe schläge gegen das Dach des Reiterstübchen trommelten, es wurden immer mehr und langsam ergab sich eine Musik daraus. Innerhalb weniger Minuten verstummte die Musik in ihren Klängen und wurde zu einem großen Rauschen.
Ja, ich war mir sicher, es hat begonnen zu regnen.
Aufgebracht stürmten Truppen von Menschen hinein und zerbrachen meine wohltuende Stille. Ich schlürfte das letzte bisschen meines Kaffee´s aus der großen Tasse und stelle diese auf die Theke. Ich öffnete Vorsichtig die Tür und blickte durch den kleinen Spalt hinaus. Es regnete sehr stark, aber nicht kalt. Eher kühl aber nicht eiskalt. So beschloss ich zum Hengststall zu rennen, mit den Händen schützend über den Kopf lief ich zu Jamba, der dieses Wetter liebte. Als ich mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich konnte man sehen, wie einige der Pferde aufgebracht umhersahen oder Aufmerksam dem Rauschen zuhörten.
Jamba hingegen, knabberte friedlich an seinem Heu und sah mich aufmerksam an. Seine fröhlichen Blicken erfreuten mein Herz und schnell vergas ich Kummer und sorgen, die ich ja zu genüge hatte. Ich strich Jamba mit meinen feuchten Händen quer über das Gesicht und reichte ihm das Heu, dass er auf meine Schuhe fallen ließ, was er sofort genüsslich zu Bei verarbeitete. Ich öffnete die Tür ins innere seiner Box und bückte mich zu seinen Beinen hinunter. Vorsichtig überprüfte ich den frischen Verband, den wohl jemand aus dem Hofteam gewechselt haben muss. Schmerzen scheint er auch nicht mehr zu haben, also wird es wohl nicht schlimm sein, ihn etwas zu bewegen.„Na mein Guter, willst du mit mir aus?“ Fragte ich den laut fressenden Hengst und nahm die Gebisslosetrense die immer an seiner Box hängt und striff sie ihm über den Kopf. Die Fliesdecke die an Thunders Box hängt um sich nicht mehr an den Gitterboxen anzuschlagen wurde zweckentfremdet und diente mir als Schutz vor dem doch sehr starken Regen. Ich erklimmte den Rücken meines ziemlich großen Pferdes und ritt mit einem schnalzen voran. Nun größer als die ganzen Hengste in ihren Boxen, blickte ich auf sie und sah ihnen in die Augen.
Als ich aus dem Stall rauskam bemerkte ich, dass der Regen schon etwas nachgelassen hatte. Ich genoss es einfach so da zu sitzen und das Wetter zu genießen. Es kam mir vor, als ob ich unter Wasser reiten würde. Es war einfach herrlich. Ich steuerte richtung Wald und Jamba ging streng darauf zu. Man konnte es ihm anstehen, dass ihm das Wetter und der Ausritt gut in den Kram passte, da er ja bekanntlich das Wasser liebt. Genauso wie ich.

Im Wald Angekommen, wich ich vom Weg ab und ritt direkt in das Gebüsch hinein. Der vorhin so starke Regen, wurde nun durch die hohen Tannen und fast ganz kahlen Bäume abgedämpft und man konnte wieder diese Beruhigende Melodie hören, nur diesmal eine ganze andere. Jamba ging nach einem kurzen Schnalzen und Schenkeldruck in den Trab über und lenkte sich graziel durch die einzelnen Bäume hindurch. Er begann den Hals lang zu machen und Blicke neugierig hin und her. Darauf gefasst, dass jede Sekunde ein Tier vorbei laufen könnte, nahm ich die Zügel etwas kürzer und nahm so etwas von Jambas Freiheit.
Ich atmete die Frische Wald und Regenluft tief in meine Lungen und langsam wieder aus., als plötzlich mein Handy Love Addict spielte, mein derzeitiger Klingelton. Jamba schreckte kurz hoch, spitzte die Ohren und sah kurz zu mit hinter. Ich streichelte ihm so gut wie´s ging über´s Nasse, zu dieser Zeit doch sehr lange Fell und versuchte gleichtzeitig ihm mit einem beruhigenden „hooo..“ auszubremsen. Mit einem vertikalen Strich über´s Handy nahm ich schließlich ab.
„Hallooo..!“
„Nina, wo steckst du? Ich hab dich die ganze Zeit versucht am Haustelefon zu erreichen.“
Es war Julia. Ein lächeln fuhr mir über´s Gesicht, ich dachte sie hätte mich Vollkommen vergessen. So nach dem Motto: “Aus den Augen, aus dem Sinn.“
Julia war seit einer ganzen Weile weggezogen, nachdem sie einen schlimmen Autounfall hatte, bei dem sie fast ums Leben gekommen wäre. Kurz darauf packte sie ihre sieben Sachen und ging zusammen mit Mischa, oder besser bekannt als Maxim nach Russland um dort ein neues Leben zu beginnen. Ihre Pferde konnte sie dabei nicht mitnehmen. Einzig ihr Hund Kohana und ihr Hase Ronja erinnern sie noch an unsere gemeinsame Zeit zusammen hier am Hof.
„I-Ich, ich bin so froh von dir zu hören, du glaubst gar nicht, was alles so furchtbares Passiert ist!“ wieder glitt mir eine Träne aus den Augen und so erzählte ich die ganze furchtbare Geschichte. Endlich konnte ich mich jemandem Anvertrauen, der mich auch noch unterstützte bei allem was ich tat.
„Nein, wie furchtbar! Am liebsten würde ich in das nächte Flugzeug steigen und zu dir kommen, aber ich kann nicht…“
„Warum nicht?!“
„Wie soll ich sagen, ich mach gerade Kariere, als Firmenmanagerin.“
„Das ist ja großartig, es scheint, als lebst du jetzt deinen Traum.“ Meine Stimme sackte immer mehr ab.
„Hey, nun tu doch nicht so, du lebst auch deinen Traum, zwar nicht hier bei mir, aber auf Rosenborg, mit Jamba, Panda, Jil, Come On, Thunder und Fighter. Was willst du mehr?“
„Dich SEHEN!“
Es herrschte kurze Stille. Das einzige was zu hören war ist Jambas ungeduldige hin und her tippeln.
„Hör zu…“ Julia begann zu reden.
„Auch wenn ich jetzt nicht körperlich bei dir bin, bin ich es doch immer im geiste. Wenn du mich brauchst, lass ich dich nicht in Stich. Aber jetzt kümmer dich nicht um mich, sondern um Manuel und um Jamba´s Beine. So und jetzt will ich das du wieder fröhlich bist, genauso wie du es früher immer warst!“
„Danke Julia, deine aufmunterten Worte waren jetzt genau das was ich brauchte.“

Nachdem ich aufgelegt hatte, dachte ich noch eine ganze Weile über Julia´s Worte nach. Sie immerwieder vor mich her zu spielen tat meiner Seele richtig gut. Was ich aber nicht verschweigen konnte war, dass wenn ich ritt meine Laune sich sowieso um einiges verbesserte.
„Was ist denn das?.“ Ich betrachtete eine große verlassene Holzhütte, die im Wald versteckt lag. Mit zügigen Schritten ging Jamba voran, meine Neugier war geweckt und ich musste da jetzt einfach hin. Am hinteren Ende des Hauses angekommen, sah ich durch das Fenster. Es war dreckig, sehr dreckig, aber man konnte dennoch etwas sehen und was ich sah schockte mich. Es war Simone, der der ich heute die Nase blutig schlug. Was macht die hier?
In dieser Waldhälfte sind doch nur die Rosenborg-Reiter unterwegs und ausserdem sieht das Haus nicht so aus, als ob die da schon länger drin wohnen würde. Ich könnte erkennen, dass sie telefonierte. Ich beugte mich etwas vor und lauschte durch die dünnen Fenster etwas mit.

„Ja,… Ja, mir geht’s gut soweit…“
„Ja, ich weis ihren Namen… Nina Be..., so in etwa“
„Nein ich weis nicht was nicht was ich tun soll.“
„Umbringen?! Spinnst du?!“
„Keine Ahnung, ich hab keine bessere Option, vielleicht erstmal schauen ob er sie wirklich liebt“

Keine Frage sie redet über mich und so wies aussieht bin ich eine Konkurentin für sie und sie steht kurz davor einen Krieg gegen mich anzuzetteln. Mit allen Mitteln!
Aber was hat sie in diesem Haus zu suchen? Ob sie hier wohl plant meine Leiche zu versteckten?! Mir lief es kalt den Rücken runter. Wir wohl Zeit die Hufeisen meiner Pferde mit Spikes auszustatten für den Notfall.
Simone begann sich umzudrehen. Ich zuckte kurz zusammen und ritt schnell von dem Fenster und dem Haus weg. Im Trab ging es zurück zum Pfad dem ich bis nach hause folgte.

Im Stall angekommen, stand ich in Jamba´s Box und bürstete über das vorher trockengerubbelte Fell. Den nassen Verband wechselte ich natürlich, da dieser einfach nichtmehr trocknen wollte, was wahrscheinlich an den vielen dicken Watteschichten darunter lag, die sich mit Wasser vollgesogen hatten. Zum Schluss deckte ich den Braunen noch ein und hängte die Fleecedecke von Thunder zurück an seinen Platz. Nach getaner Arbeit wagte ich einen Blick auf die Uhr. Es war erst 18 Uhr. Zuhause hatte ich sonst nichts zu tun, also beschloss ich mit Thunder noch meine Runden in der Halle zu gehen und mir auszumalen, wie ich notfalls einen Tötungsversuch von Simone umgehen zu können.

Behutsam landete der schwarze Sattel mit passender Decke von Pandora auf Thunder´s Rücken, da der ja frisch ausgebildet war und ich ihm desshalb noch nichts gekauft hatte. Auch die Trense die in seinem Maul endete wurde zweckentfremdet, aber diesmal von Come On.
Während ich einzelne schwarze Schopfstähnen zurecktrückte sah ich aus dem kleinen Boxenfenster. Es hatte aufgehört zu regnen und ich ließ desshalb den Sattel unbedeckt.

Mit zügigen Schritten machte ich mich auf zur Halle und richtete dort alles zurecht. Meine Haare band ich zu einem „amateur“ Dut zusammen und setzte mir meinen Helm auf und zog die Handschuhe an. Fix zog ich mich den Sattel hoch und setzte mich rein. Ich weis noch wie er ein ganz kleines Fohlen war. So unschuldig, so süß und vor allem so fuffig!
Mein Schnalzen und Schenkeldruck gab das Startsignal zu einer super Hallenarbeit mit dem Rappen. Es war ziemlich witzig, wie der junge Hengst immerwieder laut wieherte und ihm die anderen Pferde in der Halle, also Petit Ceur, Kronprinz und Valegro immerzu darauf antworteten. Erst folgten Thunder´s Schritte eng der Hallenwand, danach verlengte ich den Radius hauptsächlich mit den Schenkeln mehr nach innen, bis wir auf dem Mittelzirkel ritten. An den beiden gegenüberliegenden Buchstaben der Mittellinie formten wir 2 schöne Volten. Zugegeben, die eine war nicht so sehr sehenswert, wie die andere, aber das lag eher an mir, da ich meinen inneren Schenkel vernachlässigt hatte und dann wieder mehr an den Zügeln zog worauf Thunder scheinbar sehr reagierte. Ich ritt den Rappen das erste Mal. Auch wenn ich ihn großgezogen hatte, so hatte ich ihn nicht ausgebildet und wusste desshalb nichts von seinen Reitmanieren. Ich machte mir mit jeder Lektion oder aus den Fehlern die ich unterm reiten machte ein Bild von seinen verschiedenen Reaktionen. So hab ich bemerkt, dass er sehr, sehr feinfühlig im Maul ist und besser mit konkreten Schenkelhilfen arbeitet. Gewichtsverlagerungen bemerkt er sofort und reagiert dementsprechent. Ich kam mir vor, als ob ich hier kein Pferd aus Fleisch und Blut, sondern aus Kristallglas reiten würde. Er hatte noch keine untugenden beim Reiten, er war wie ein Rohdiamant und mit jedem Fehler
würde ich einem Kratzer ins Glas machen.

Nach einer ganzen Weile wagte ich einen Blick auf die Uhr die in der Halle hing. Petit Ceur, Kronprinz und Valegro waren schon lange zurückgebracht worden und diesem Beispiel folgte ich nun auch. Thunder genoss die Streicheleinheiten und die Belohnung mit denen ich ihn verwöhnte. Ich putze noch schnell den Hallenstaub aus deinem Pechschwarzen Fell, kratze ihm die Hufe aus und legte ihm die Abschwitzdecke über den Rücken. Ich wünschte dem Rappen eine Gute Nacht wie ich es immer bei allen meinen Pferden machte und drückte Jamba noch sein „Gute Nacht Bussi“ auf die Stirn.

Kannst du den Bitte bewerten, Dana? =)

so ich hab ihn jetzt auch mal gelesen ;) Finde ihn serh schön ausführlich und nciht langweilig!!! Auch das mit der Hütte, sehr genial gemacht ;) Schreib weiterrr!!!!

Der Bericht fängt so ruhig an und dann das Telefonat, was du mit anhörst. Das ist ja mal eine Wendung. Ich bin mal gespannt, wie sich das weiterentwickelt.